Seit Mitte letzter Saison steht er bei unserer Regionalliga-Mannschaft als Head Coach an der Linie. Aber nicht nur das: Kevin Ney aus Saarlouis absolviert bei den RÖMERSTROM Gladiators Trier eine Nachwuchs-Trainer-Ausbildung. Wir haben uns mit Coach Ney unterhalten.
Wie bist du zu den RÖMERSTROM Gladiators gekommen?
Ich bin durch Dominic Dörr zu den RÖMERSTROM Gladiators Trier gekommen. Der war hier kurzzeitig JBBL und Regio-Trainer und hatte mich gefragt, ob ich sein Assistant-Coach sein möchte. Nachdem Dominic dann die RÖMERSTROM Gladiators verlassen hatte, habe ich die Saison als Trainer des Regionalliga-Teams beendet. Nach der Saison hat Christian Held, Nachwuchskoordinator und Assistant Coach des ProA-Teams, mich dann gefragt, ob ich hier eine Nachwuchs-Trainer-Ausbildung beginnen möchte, was ich angenommen habe.
Was gehört denn zu deinem Aufgabengebiet derzeit?
Ich koordiniere zum Beispiel die Grundschul-AGs der RÖMERSTROM Gladiators Trier und betreue die Regionalliga-Mannschaft als Head Coach. Zusätzlich helfe ich auch im Office und übernehme Aufgaben im Alltag.
Du hast gesagt, dass du eine Trainer-Ausbildung hier absolvierst. Was lernt man denn in so einer Ausbildung? Wie ist das strukturiert?
Die Ausbildung ist in 6 Semestern aufgeteilt. Jetzt im ersten Semester hatte ich zum Beispiel eine Woche lang einen Präsenzlehrgang in Berlin. Da hatten wir verschiedene Referenten, die über ihre jeweiligen Fachgebiete gesprochen haben. Zum Beispiel den Individualtrainer Stefan Weissenböck aus Bamberg, der über offensive Grundlagen und den „perfekten Wurf“ referiert hat, oder aber auch Thomas Päch, Assistant Coach von Alba Berlin, der auch schon in Trier Assistant Coach war, der über die Defense gesprochen hat. Wir konnten uns dann persönlich auf zwei verschiedene Themen spezialisieren. Ich habe mich für die Bereiche „Talent“ und „Defense“ entschieden. Dazu müssen wir uns selbst eine Aufgabe formulieren und dazu eine Ausarbeitung mit Hilfe des entsprechenden Themenleiters schreiben.
Was würdest du denn sagen, macht dich als Coach aus? Es gibt ja unterschiedliche Ansätze dabei…
Ich versuche ein Players-Coach zu sein. Ich will freundschaftlich und teamorientiert mit meinen Spielern umgehen. Ich lege darüber hinaus viel Wert auf eine strukturierte Offense. Ich sehe gerne automatisierte Abläufe – Ich will auf jede Eventualität vorbereitet sein. Konkrete Ansagen sind mir ebenfalls sehr wichtig.
Die Regionalliga-Mannschaft ist als eine Art Schnittstelle zwischen der Jugend und dem Lizenzspieler-Bereich der RÖMERSTROM Gladiators Trier gedacht. Welche Zielsetzung verfolgst du als Coach im Hinblick auf diese Anforderung?
Die Jugendarbeit steht ganz klar im Vordergrund. Wir wollen gute Spieler ausbilden und diese Spieler auf ein nächstes Level bringen. Uns freut es sehr, wenn Spieler aus der Regio den Sprung in die ProA schaffen. So zum Beispiel Samuel Keusen, der zwar noch nicht eingesetzt wurde, aber mit den Profis mittrainiert oder Rupert Hennen und Thomas Henkel die ebenfalls zum ProA-Team dazu gehören. Das ist unser Ziel: Nachwuchsspielern, im besten Falle aus der Region, den Sprung in die ProA ermöglichen.
Die Invictus-Philosophie als Grundlage, zieht sich ja auch durch die Jugendbereiche der RÖMERSTROM Gladiators Trier. Wie macht sich das bei euch bemerkbar?
Ich hatte vor kurzem mit Marco van den Berg noch ein sehr intensives Gespräch da drüber. Er unterstützt mich da sehr und bringt mich als Coach immens weiter. Er legt sehr viel Wert auf ein hartes und professionelles Training. Klare Regeln und Disziplin sind ebenfalls sehr wichtig. Das versuchen wir umzusetzen. Natürlich macht es einen Unterschied, ob man mit Profis arbeitet, oder mit Nachwuchsspielern. Aber wir wollen die Grundlagen schaffen, um Spielern am Ende den Schritt auf das nächste Level zu ermöglichen.
Kommen wir zu dir als Person. Wie ist denn dein persönlicher Werdegang?
Nach meinem Abitur habe ich zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr als Rettungssanitäter beim Deutschen Roten Kreuz, danach eine klassische Ausbildung bei der Volksbank in Saarlouis gemacht. Im Anschluss habe ich in Trier Wirtschaftsingeneurwesen studiert. Deshalb war es auch ein absoluter Glücksfall, dass ich hier als Assistant Coach arbeiten konnte.
Ist denn Basketball-Coach schon immer dein erklärtes Berufsziel gewesen?
Ich habe schon bevor ich das FSJ begonnen habe verschiedene Mannschaften gecoacht. Das waren natürlich in erster Linie Jugendteams. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Neben der Ausbildung war ich saarländischer Auswahl-Trainer und habe nach der Arbeit fünf mal die Woche Training gegeben. Ich war dann zusätzlich freitags bis sonntags auf Auswahllehrgängen und bin montags wieder zur Arbeit gefahren. Ich habe also schon immer halb als Coach gearbeitet. (lacht). Ich habe mich sehr gefreut, als von Christian Held das Angebot kam und habe dann die Gelegenheit beim Schopfe gepackt.
Kannst du dir denn später vorstellen auch als Coach in höheren Ligen unterwegs zu sein?
Ich weiß es ehrlich gesagt noch gar nicht. Erstmal freue ich mich die verschiedenen Bereiche der Arbeit als Coach kennen zu lernen und vergleichen zu können. Grade auf diesem Level. Mir macht aber grade die Arbeit mit dem Nachwuchs schon sehr viel Spaß. Ich kann mir sehr gut vorstellen in diesem Bereich zu bleiben.
Was macht es für dich denn besonders bei den RÖMERSTROM Gladiators Trier zu arbeiten?
Ich mag die familiäre Stimmung des Vereins im Office, aber auch unter den Trainern sehr. Ich kann von Marco und Christian viel lernen, aber das ist nie von oben herab. Man wird ernst genommen und kann jederzeit mit Fragen zu ihnen kommen. Auch in der Geschäftsstelle ist die Stimmung das Entscheidende. Niemand grenzt sich vom anderen ab, sondern man arbeitet in einem jungen, engagierten Team professionell zusammen. Das macht uns aus und gefällt mir sehr.
Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch.