Das Matchup: RÖMERSTROM Gladiators Trier vs. MLP Academics Heidelberg

Wir treffen in der ersten Playoff-Runde auf die MLP Academics Heidelberg. Um euch gut vorzubereiten und mit hilfreichem Wissen zu versorgen, haben wir alle interessanten Fakten und Zahlen hier zusammengetragen.

Der Direktvergleich:

Die Gladiatoren treffen zum siebten Mal auf die Akademiker. Bei den sechs Spielen während der letzten drei regulären Spielzeiten in der ProA gewann jeweils das Heimteam. Somit steht es im direkten Vergleich 3:3.

Es wird also im Aufeinandertreffen in den Playoffs für die RÖMERSTROM Gladiators darauf ankommen, diese Serie zu brechen. Trier muss ein Auswärtsspiel gewinnen, um die nächste Runde zu erreichen.

In dieser Saison gewannen die Moselstädter den direkten Vergleich, nach einem überzeugenden 87:76-Heimsieg. Auch auswärts sah es gar nicht so schlecht aus. Zwar verloren die Gladiatoren mit 85:77, doch das Spiel blieb lange offen und die Gäste waren kämpferisch und spielerisch auf Augenhöhe.

Der Saisonvergleich:

Der Saisonverlauf der Gladiatoren ist nicht ganz so konstant wie der, der Heidelberger. Vor allem die Auswärtsschwäche (fünf Siege/zehn Niederlagen) war bei Trier bis nach dem Jahreswechsel eklatant. Zuhause sind die RÖMERSTROM Gladiators hingegen eine absolute Macht. Trier ist nach Vechta und Crailsheim das drittbeste Heimteam.

Knapp dahinter liegt Heidelberg, die zuhause einen Sieg weniger holen konnten. Dafür sind die Akademiker auswärts konstanter. Acht Siege stehen sieben Niederlagen gegenüber.

Beide Teams waren in der Crunchtime der Saison gut unterwegs. Sowohl Trier, als auch Heidelberg konnten sieben der letzten zehn Spiele der grade beendeten ProA-Spielzeit für sich entscheiden.

Die Scorer:

Bei den RÖMERSTROM Gladiators ist der nach wie vor verletzte Johannes Joos im Schnitt der beste Punktesammler. Dahinter liegt Routinier Jermaine Bucknor mit 12,2 Punkten im Schnitt. Die Scoringlast ist bei den Moselstädtern in dieser Saison auf mehrere Schultern verteilt. Sechs Spieler erzielen mehr als zehn Punkte pro Partie.

Bei den Academics sind es lediglich drei Spieler, die im Schnitt zweistellig punkten. Doch diese sind dafür besonders stark. Ganz oben steht der Star der Mannschaft: Shyron Ely. Mit 14,6 Punkten im Schnitt ist er elfter in der Scoringliste der gesamten ProA. Im teaminternen Vergleich liegt Schütze Eric Palm hinter ihm, der 11,6 Punkte erzielt und mit einer Genauigkeit von 40 % gute Quoten aufweist. Er nimmt dabei mehr Dreier (4,4 pro Spiel) als Zweier (3,5). Drittbester Scorer in den Reihen der Academics ist Evan McGaughey. Der Power Forward gehört auf seiner Position zu den besten der Liga. Aber auch im Gesamtvergleich muss er sich nicht verstecken. Vor allem seine Effizienz (15) ist stark.

Insgesamt hat Heidelberg im dieser Saison knapp 200 Punkte weniger gemacht als Trier, aber auch genauso viele weniger zugelassen. Das Verhalten in der Verteidigung dürfte also auf beiden Seiten ein entscheidender, vielleicht sogar der ausschlaggebende Faktor für den Erfolg sein.

Die Rebounder:

Trier liegt in der Reboundstatistik derzeit auf Platz 5. In der Offensive stellt Trier sogar das beste Rebounding-Team. Dieser Faktor hat der Mannschaft in der Crunchtime eines Spieles nicht selten geholfen. Vor allem die Big Men der Gladiatoren rebounden ordentlich. Bester Zupacker ist Jermaine Bucknor mit 6,5 Rebounds im Schnitt, dahinter liegen Johannes Joos (6,3) und Justin Alston (6,1).

Heidelberg hingegen ist das zweitschlechteste Rebounding-Team der Liga. Einzig Power Forward Evan McGaughey sticht in dieser Statistik mit 6,9 Rebounds hervor. Gleichzeitig ist das ein Hinweis darauf, wie gut die Academics verteidigen, da sie trotz ihrer Reboundschwäche wenige Punkte zulassen. Die zweitwenigsten der gesamten Liga.

Die Spielzeit:

Die Gladiatoren haben in dieser Saison immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen gehabt. Angefangen davon, dass Kilian Dietz nahezu die gesamte Saison ausgefallen ist und auch Justin Alston sowie Johannes Joos lange zuschauen mussten. Einzig Kevin Smit und Stefan Ilzhöfer haben alle regulären Saison-Spiele absolviert. Die meiste Zeit verbringt Simon Schmitz mit 26 Minuten auf dem Parkett. Aber grundsätzlich ist die Rotation recht ausgeglichen.

Relativ früh in der Saison fiel bei den Akademikern Jelani Hewitt aus. Der Amerikaner zog sich in der Partie gegen die RheinStars Köln eine Verletzung im Knie zu und verpasste deshalb die gesamte Spielzeit. Fünf Spieler haben alle Spiele mitgemacht. Shy Ely darf mit 33 Minuten am meisten Zeit auf dem Parkett verbringen. Auch Palm und McGaughey spielen knapp unter 30 Minuten. Headcoach Branislav Ignjatovic vertraut einer relativ klaren Fünf.

Die Trefferquoten:

Die RÖMERSTROM Gladiators treffen knapp 35 % ihrer Dreier. Eine ordentliche Quote. Auch aus der Zone ist der Wert gut: Etwas weniger als die Hälfte aller Würfe finden ihr Ziel. Die Moselstädter liegen im Gesamtvergleich in der ProA bei den Freiwürfen auf Platz 1. Sie treffen 76,6 % ihrer Versuche. Ein starker Wert.

Bei den MLP Academics Heidelberg ist es etwas anders, auch wenn sich die Field Goal Quote nicht groß unterscheidet (43,6 Trier / 45,4 Heidelberg) . Im Vergleich nehmen und versenken die Academics deutlich weniger Dreier, dafür treffen sie mehr aus der Zone – mit 51,6 % sind sie das fünftbeste Team der Liga in dieser Statistik.

Die Spielstätten:

Die RÖMERSTROM Gladiators spielen in der Arena Trier.  Sie ist mit einer Kapazität von bis zu 5900 Plätzen die größte Halle der 2. Basketball-Bundesliga. Erwähnt werden muss in dem Zusammenhang jedoch, dass die RheinStars Köln die Lanxess Arena nutzen. Offiziell angegeben sind zwar nur 4000 Plätze doch theoretisch ist das noch weit unter den Möglichkeiten der Halle in Köln-Deutz. Dies aber nur zur Einordnung. Die Auslastung der Arena Trier liegt derzeit bei 43 %. Das bedeutet einen Zuschauerschnitt von 2531. Eine Steigerung gegenüber der Hauptrunde im Vorjahr von knapp 500 Zuschauern pro Spiel.

Die Academics spielen in der Halle des Olympiastützpunktes in Heidelberg. Die Gesamtkapazität der Halle beträgt knapp 1500 Zuschauer, davon sind 786 als Sitzplätze angegeben. Im Gesamtvergleich in der ProA befindet sich Heidelberg damit im unteren Tabellendrittel, was das Zuschauerpotential anbelangt. Auch deshalb wollen die Baden-Württemberger mittelfristig in eine neue Halle ziehen. Derzeit weist die Arena eine Auslastung von 54 % aus. Das bedeutet einen Schnitt von 811 Zuschauern pro Spiel. Heidelberg hält damit die Zahlen aus dem Vorjahr. Da kamen 812 Fans regelmäßig.

Fotos: Christoph Worsch