Die RÖMERSTROM Gladiators Trier sind weiterhin auf Erfolgskurs in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga. Am Samstagabend schlugen die Gladiatoren Phoenix Hagen mit 76:73 und gewinnen damit das fünfte von sechs Spielen.
Christian Held ballte die Fäuste, applaudierte und gratulierte seinem Team. Der Head Coach der RÖMERSTROM Gladiators Trier zeigte sich nach einer gelungenen Defensiv-Aktion von Center Kilian Dietz sehr emotional an der Seitenlinie. An dieser Geste hätte man deuten können, dass die Situation für die Gladiatoren vor der Partie gegen Phoenix Hagen alles andere als einfach war. Mit dem Ausfall von Johannes Joos und Till Gloger, der sich unter der Woche am Rücken verletzt hatte und nicht rechtzeitig zum Spiel fit wurde, fehlten ihm beide Starting-5 Big Man unter dem Korb, sodass viel Verantwortung in diesem Spiel auf den Backups Kilian Dietz und Luka Buntic lastete. Doch Held betonte schon vor der Partie: „Ich vertraue den Jungs voll und ganz. Es wird jeder alles geben, um das Spiel am Ende zu gewinnen. Da ist egal, wer auf dem Parkett steht“. Er sollte er recht behalten.
Rein in die Partie. Trier fand schnell gut ins Spiel. Mit schnellen Angriffen, schönem Teambasketball und gutem Auge fanden sie schnell Lücken in der Hagener Defensive. Vor allem Kevin Smit war vom Start weg hellwach. Der Guard setzte mit guten Pässen und Zügen zur Grundlinie immer wieder Akzente und sorgte mit seinem Dreier zum 14:5 aus Trierer Sicht für die erste Timeout der Gäste, die sich zu Beginn mit der Verteidigung und dem schnellen Offensivspiel der Hausherren schwer taten. Auch nach der Auszeit wurde es zunächst nicht besser. Trier sammelte wichtige Offensivrebounds und zweite Chancen, Hagen traf vorne selbst zu wenig, um die Gladiatoren daran zu hindern wegzuziehen. Zur ersten Viertelpause hieß es folgerichtig 24:17.
Auch im zweiten Spielabschnitt ein ähnliches Bild. Zwar setzte Phoenix-Center Javon Baumann zu Beginn mit einem krachenden Dunk einen Akzent, jedoch verpuffte dieser im Trierer Teamplay. Immer wieder schafften es die RÖMERSTROM Gladiators mit schönen Passstaffetten oder Pick-and-Roll zum Korberfolg. Vor allem einer lief jetzt richtig heiß: Kevin Smit. Der Guard erzielte in der ersten Hälfte 15 Punkte und traf überragende 75 % aus der Distanz (3/4). Neben Smit blieben auch die beiden eingangs erwähnten Big Man der Gladiatoren im Fokus. Dietz und Buntic machten ihre Sache an beiden Enden des Parketts extrem gut. Defensiv nahmen sie den Hagener Center Alex Herrera nahezu aus dem Spiel – vier Punkte in der ersten Halbzeit – und auch offensiv konnten sie immer wieder wichtige Körbe erzielen. Zur Pause führte Trier absolut verdient mit 45:36.
In der Halbzeit schien Gäste-Coach Kevin Magdowski dann jedoch die richtigen Worte gefunden zu haben. Sein Team stellte sich taktisch etwas um und stoppte so den Trierer Offensivdrang merklich. Während die Gladiatoren weniger einfache Punkte erzielen konnten, war es nun an den Feuervögeln das Spiel ausgeglichener zu gestalten. Vor allem Guard Kris Davis stemmte sich mit aller Gewalt gegen die drohende Niederlage. Am Ende wurde der Amerikaner Top-Scorer des Spiels mit 21 Punkten. Mit der Schlusssirene traf Joel Aminu noch einen Buzzerbeater aus der Distanz. Doch Trier verteidigte die Führung vor dem letzten Viertel. Mit 60:51 ging es in die letzten zehn Minuten des Spiels.
Dann wurde es verrückt. Phoenix Hagen blühte nun auf. Offensiv fielen jetzt auch die schweren Dinger und defensiv nahmen sie den Gladiatoren die einfachen Optionen. Immer wieder mussten die Gastgeber Verzweiflungs-Würfe nehmen, die selten ihr Ziel fanden. Auch Hagens Top-Center Alex Herrera war nun drin im Spiel. Der Big Man erzielte sechs seiner zehn Punkte im letzten Spielabschnitt. Am Ende stand ein Double-Double für den Amerikaner auf dem Statistikbogen (zehn Punkte, 13 Rebounds), dennoch es reichte nicht, um Hagen noch auf die Siegerstraße zu bringen. Zwar schafften die Gäste 37 Sekunden vor Schluss den Ausgleich (71/71), dank eines starken Dreiers von Herrera und hatten damit das Momentum kurz auf ihrer Seite, dann schlug jedoch die Stunde von Routinier Jermaine Bucknor. Der Kanadier nahm im direkten Gegenzug einen Dreier vom Parkplatz mit Hand im Gesicht und traf. Die Arena Trier stand Kopf. Doch immer noch waren 17 Sekunden auf der Uhr und Hagen im Ballbesitz. Oder doch nicht? Mit ganz schnellen Händen stealte sich der neue Guard der RÖMERSTROM Gladiators Kelvin Lewis den Ball, ließ sich foulen und verwandelte die fälligen Freiwürfe sicher. Mit fünf Punkten Vorsprung und drei Sekunden Restspielzeit war den RÖMERSTROM Gladiators der Sieg, trotz eines Korblegers durch Davis wenige Sekunden vor Schluss zum 76:73-Endstand, nicht mehr zu nehmen.
Lange feiern können die Moselstädter den fünften Sieg im sechsten Spiel jedoch nicht. Schon am nächsten Samstag, den 03. November 2018 erwarten die Gladiatoren mit Heidelberg das nächste Top-Team in der Arena Trier. Sprungball zur Partie ist um 20:00 Uhr. Tickets gibt es an allen Ticket-Regional Vorverkaufsstellen, online unter www.römerstrom-gladiators.de/ticketsund in der Geschäftsstelle der Gladiatoren.
Stimme:
Christian Held: „Ich bin sehr stolz auf mein Team. Wir haben mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung heute einen sehr starken Gegner besiegt. Hagen hat sich zu keinem Zeitpunkt aufgegeben und uns in der zweiten Halbzeit mit taktischen Änderungen das Leben nochmal richtig schwer gemacht. Ich freue mich sehr, dass wir dennoch an unserem Spiel festgehalten haben und am Ende als Sieger vom Parkett gehen konnten.
Statistik:
Kelvin Lewis (7), Kevin Smit (17), Jermaine Bucknor (17), Rupert Hennen, Lucien Schmikale (11), Kilian Dietz (2), Simon Schmitz, Thomas Grün (6), Stefan Ilzhöfer (5), Luka Buntic (11).