Die Gladiators Trier II haben ihr Heimspiel gegen die Conlog Baskets Koblenz II mit 93:92 gewonnen. Gleich zweimal haben die Trierer einen hohen Rückstand aufgeholt, bevor sie buchstäblich in der letzten Sekunde das Spiel für sich entschieden.
„Von Anfang an voll da sein“ hatte Trainer Jonas Borschel vor dem Spiel von seiner Mannschaft gefordert. Das gelang den Trierer in den ersten Minuten gar nicht. Besonders die Defensive ließ zu wünschen übrig, Koblenz konnte so regelrecht heiß laufen und sich in der Anfangsphase schnell zweistellig absetzen. Auf bis zu 16 Punkte war der Rückstand der Trierer zwischenzeitlich angewachsen, bevor es beim Stand von 23:34 in die Viertelpause ging.
Den Gladiators gelang es nun, weiter aufzuschließen. Die 10-Punkte-Marke war schnell geknackt, danach war das Spiel lange auf Augenhöhe, bevor ein kurzer Run, abgeschlossenen durch einen Dreier von David Müller, den Rückstand auf einen Zähler verkürzte (47:48). Jetzt war Koblenz wieder am Zug, bis zur Halbzeitpause konnten sie sich wieder leicht absetzen, ein Treffer mit der Sirene bedeutete das 50:58.
Wie die erste begann auch die zweite Halbzeit nicht nach dem Geschmack der Gastgeber. Koblenz legte einen 9:0-Lauf hin, beim 50:67 nahm Coach Borschel die Auszeit. Ole Schetter traf für drei, Trier konnte jetzt wieder auf rund 10 Punkte verkürzen. Bei diesem Abstand sollte es bis erstmal bleiben, kurz vor Viertelende erhöhten die Gäste erneut, 64:77.
Jetzt setzten die Gladiatoren zum Run an: Ole Schetter traf erst aus der Ecke und legte für zwei nach, bevor Daye Turner das 79:81 erzielte. Koblenz versenkte jetzt ebenfalls einen Dreier, aber Vincent Hennen und Daye Turner konterten, sodass die Gladitators erstmals in Führung gingen (85:84).
Die Führung wechselte noch zweimal, dann erzielte Koblenz fünf Punkte in Folge, 30 Sekunden vor Schluss sah es so aus, als hätten die Baskets den Deckel drauf gemacht (87:92). Turner traf allerdings erneut für Trier, Koblenz konnte seinerseits nicht abschließen, sodass noch 9 Sekunden für einen Trierer Angriff übrig waren. Ein potenziell entscheidender Wurf fand sein Ziel nicht, Samuel Keusen konnte sich aber den Offensivrebound schnappen und mit der Sirene noch einmal abdrücken – mit Foul!
Während die AVG/MPG-Halle vor Jubel explodierte, beschwerte sich Koblenz-Kapitän Schneider derart, dass er sich ein Technisches Foul einfing. Turner durfte den Zusatzfreiwurf verwandeln, auch Keusen versenkte seine beiden Versuche sicher, bevor er unter seinen jubelnden Mannschaftskollegen begraben wurde.
Jonas Borschel: “Als erstes muss ich unserer Mannschaft ein riesen Kompliment machen. Als junge Mannschaft 93 Punkte aufzulegen ist schon sehr beeindruckend. Wir haben zwischendurch viele unnötige Fehler gemacht, haben aber nie den Kopf in den Sand gesteckt und sind immer wieder zurückgekommen.
Wir thematisieren immer wieder, dass wir Fehler schnell vergessen wollen und immer bis zum Ende spielen. Und es freut mich natürlich, dass wir das heute so gemacht haben, dass wir auch nach dem letzten Wurf nochmal hingegangen sind und Samy Keusen diesen Rebound geholt hat. Das zeigt unsere Entwicklung. Vor einem Monat hätten wir in der Situation vielleicht noch zugeguckt, ob der erste Wurf drin ist und das Spiel verloren.
Wir sind richtig zufrieden, die Jungs haben sich riesig gefreut. Solche Erfolgserlebnisse tun sehr gut, wenn man so viel und hart trainiert wie wir.
Nichtsdestotrotz darf man nicht übersehen, was wir defensiv kassiert haben, das ist nicht unser Anspruch. Offensiv waren wir allerdings sehr gut, Daye Turner hat uns heute getragen, die jungen Spieler haben mutig aufgespielt und haben ihre Situationen gesucht. Auch das ist Teil unserer Entwicklung. Markus Zock hat sich immer reingeworfen, das ist genau die Physis, die wir brauchen.“