Stefan Ilzhöfer trägt seit drei Saisons das Trikot der RÖMERSTROM Gladiators. Der 25-jährige Power Forward (6 Punkte in 19:52 Minuten pro Spiel) spricht im Exit-Interview über seine Saison-Highlights, die Zeit mit der Familie und was er sich für die basketball-freie Zeit vorgenommen hat.
RÖMERSTROM Gladiators Trier: Stefan, wo bist Du und wie geht es Dir?
Stefan Ilzhöfer: Ich bin aktuell in Kirchheim bei meinen Eltern. Es geht uns eigentlich ganz gut, obwohl die Situation für viele natürlich nicht so einfach ist. Wir versuchen gemeinsam das Beste daraus zu machen.
Was war Deine erste Reaktion, als klar war, dass die Saison beendet ist?
Zuerst einmal waren wir alle ziemlich sprachlos. Niemand von uns war jemals in einer ähnlichen Situation, dass die Saison so plötzlich endet. Im Nachhinein habe ich natürlich vollstes Verständnis für die Entscheidung, meiner Meinung nach war dies der einzig sinnvolle und notwendige Schritt. Es ist aber dennoch extrem schade. Wir konnten im letzten Spiel gegen Nürnberg nochmal einen Formanstieg zeigen und kamen wieder etwas in Playoff-Vorfreude. Ich denke, auch die Fans hatten nach dem Sieg Bock auf mehr.
Was war Dein schönster Moment in dieser Saison? Was wirst Du nicht vergessen?
Das würde ich sogar mit den, aus meiner Sicht, schönsten Siegen gleichsetzen. Da fallen mir vor allem die Heimsiege gegen Chemnitz und Jena ein. Beides waren super Spiele, wir haben guten Basketball gespielt und die Halle war extrem laut. Man hatte in beiden Spielen ein bisschen das Gefühl, dass man sich zusammen mit den Fans in eine Art Extase spielt. Das waren auf jeden Fall ganz große Momente in dieser Saison.
Was war der schwierigste Moment in dieser Saison?
Das erste Spiel gegen Karlsruhe so knapp zu verlieren war hart. Auch das Spiel in Leverkusen war extrem ärgerlich. Es war ein sehr wichtiges Spiel und wir haben es kurz vor Ende aus der Hand gegeben und verloren. Zuletzt fällt mir auch das Spiel in Jena ein, was wir nicht nur knapp verloren haben sondern im Nachhinein ja noch viel Hin und Her hatten, ob der spielentscheidende Wurf der Jenaer nun hätte zählen dürfen oder nicht. Diese drei Spiele waren aus meiner Sicht die schwierigsten Momente.
Wie beurteilst Du Deine eigene Leistung in dieser Saison?
Alles in allem bin ich schon ganz zufrieden. Ich hatte am Anfang der Saison offensiv ein paar Probleme, vor allem als ich als Center gespielt habe. Als ich dann wieder auf die Vier gerutscht bin lief es meiner Meinung nach deutlich besser in der Offensive. Defensiv war ich das ganze Jahr über eigentlich zufrieden. Ich habe meine Leistung gezeigt und konnte die defensiven Aufgaben vom Coach meist erfüllen.
Was hast Du in dieser Saison verbessert?
Der Dreier hat sich verbessert und ist auch im Spiel besser gefallen als in den letzten zwei Saisons. Ich habe viel daran gearbeitet, diese Würfe mit mehr Überzeugung zu nehmen und einfach weniger nachzudenken.
Wie sehen Deine Tage aktuell aus, mit den ganzen Einschränkungen durch das Virus?
Ich stehe verhältnismäßig früh auf. Obwohl, jetzt wo ich darüber nachdenke ist es wahrscheinlich doch gar nicht so früh (lacht). Nach dem Aufstehen mache ich meistens einen kleinen Spaziergang, natürlich entweder alleine oder maximal mit meinem Bruder als Begleitung. Wir versuchen uns als Familie die Zeit zu vertreiben, diskutieren viel oder spielen Gesellschaftsspiele. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen habe ich mit meinem Bruder begonnen die Gebärdensprache zu lernen. Ich hatte mir früh als Ziel gesetzt aus dieser basketball-freien Zeit etwas mitzunehmen. Und natürlich versuche ich über Social Media und Anrufe den Kontakt zu Freunden und Familie zu halten.
Was empfiehlst Du unseren Fans, um sinnvoll Zeit totzuschlagen?
Ich finde es wichtig, dass man sich einen gewissen Alltag erhält. Man sollte jetzt nicht in den Tag hineinleben und so in diesen Trott verfallen. Vielleicht hilft es, sich kleine Ziele für jeden Tag zu setzen und diese dann abzuarbeiten. So kann man sich auch gut Sachen widmen für die man sonst einfach keine Zeit oder keine Lust hat.
Wie hältst Du Dich trotz der ganzen Beschränkungen einigermaßen fit?
Ich habe zum Glück ein kleines Home-Gym hier zuhause. Hier habe ich eine Hantelbank und einige Kurzhanteln und kann so relativ viel Krafttraining machen. Dazu gehe ich jeden zweiten Tag joggen, so habe ich jeden Tag etwas Sport. Ich versuche die Zeit zu nutzen um für die nächste Saison noch das ein oder andere Kilo Muskeln draufzupacken. Aber ich versuche auch die Regenerationszeit nach der Saison zu nutzen um optimal vorbereitet zu sein, wenn es wieder los geht.
Welches Lied gehört auf Deine Motivations-Playlist?
Sing for the Moment von Eminem!
Was ist Deine Botschaft an die Fans da draußen?
Ich wünsche allen nur das Beste und viel Gesundheit in dieser Zeit. Ich hoffe, dass wir alle diese Situation gut überstehen. Natürlich fände ich es auch super, wenn sich viele Fans an StandAsOne30 beteiligen. Es ist eine besondere Situation, in der wir alle zusammenhalten müssen auch unabhängig vom Sport. Jeder Teil hilft, egal wie klein oder groß er ist, darum hoffe ich, dass Ihr an der Aktion teilnehmt, soweit es Euch möglich ist. Und dann sehen wir uns bald hoffentlich gesund und munter in der Arena wieder.